Poesie und Musik als Soziale Plastik
Aus der Schrift ,,Kunst und Leben" - Drei soziale Plastiken, Honerath 2005
Von Heide Harney, Jünkerath, (Poesie) und Anne Katharina Zschocke, Tondorf,
(Querflöte und Klanggongs)
Am Abschlusstag gestalteten die Besucher der Ausstellung eine Soziale Plastik aus
sich selbst heraus mit Worten und Klängen.
Ein Gedicht spricht in
Bildern. Welches sind die
Bilder dieses sonnigen
Spätsommertages im
Hofgelände Greven?
Formen Sie mit den
Fingern ihrer Hände
einen Rahmen, schauen
Sie hindurch und wählen
sie Ihr Motiv. Für die Zeit
Ihrer Aufnahme hören Sie
das Andante von Mozart
für Querflöte. Mit dem
Auge, mit dem Atem, mit
dem Herzen nehmen Sie
Ihr Bild auf. Anschließend
verwandeln Sie es in ein paar Worte oder einen Satz. Sie schreiben ihn auf einen
Papierstreifen. An ein Brett werden diese übereinandergeheftet. Zu Improvisationen
auf Bronzeklanggongs von Manfred Bleffert werden sie von Heide Harney als ein
mehrstrophiges Gedicht vorgetragen. Aus Bildern und Klängen werden Worte, Worte
spiegeln Bilder und Klänge aus uns selbst.
Danach nehmen wir jeder einen der Klanggongs zur Hand. Ein fremdes Teil.
Vorsichtiges Berühren mit dem Klöppel. Behutsame Anleitung. Zunächst einzelne
Töne nacheinander im Kreis. Jeder ist überrascht von dem, was aus der Begegnung in
seinen Händen entsteht. Schließlich verschmelzen in gemeinsamem Schwingen alle
Töne zu einem großen Klang. Der Einzelne trägt bei zum entstehenden Ganzen.
Soziale Plastik.